Fotograf: Markus Lamers

Frau Dich! 20 Jahre Karlsruher Schlosskonzerte - Ein Festival

»Le Dernier Sorcier – Der letzte Hexer«

Samstag, 27. September, 20Uhr Festhalle Durlach (Einlass 19:30Uhr)

Aglaia Bätzner: Musikalische Leitung / Thorsten Kreilos: Regie / Markus Stiefel-Dürr, Ulf Grabbert: Ausstattung / Britta Hildebrandt: Kostüm / Eva Hidalgo: Maske

Sänger:innen: Krakamiche: Reiner Hiby / Stella: Miriam Sabba/ Die Königin: Mariann Grieshaber / Perlimpinpin: Michael Seifferth (nicht auf dem Foto, sondern Gerhard Polacek) / Lélio: Malika Reyad / Verveine: Chiara Lupascu / Myosotis: Katharina Göhr (nicht auf dem Foto, sondern Amélie Thomae) / Tilleul: Anne-Sophie Seiffert (nicht auf dem Foto) / Surreau: Miriam Wagner (Als Tilleul auf dem Foto).

Susanne Lisovski, Ruth Melkis-Bihler, Fred Trenkle: Regieassistenz

Wie viele andere flüchtete Pauline Viardot-García vor der populistischen Tyrannei Napoléons III. aus Frankreich und ließ sich 1863 in Baden-Baden nieder. Die Premiere ihrer Salon-Oper in der Villa von Turgenew fand vor prominenten Gästen statt: Wilhelm von Preußen, der spätere deutscher Kaiser, soll Tränen gelacht haben über die ebenso humorvolle wie bissige und mit französischem Esprit erzählte märchenhafte Parodie auf »Napoléon den Kleinen« (Victor Hugo). Später wohnte Viardot-García in Karlsruhe, aus ihrer damaligen Wohnung am Mühlburger Tor blickt man heute auf das Reiterstandbild ihres kaiserlichen Gastes. Die Inszenierung ihres Werks am Karlsruher Hoftheater im Januar 1870 – in der sie selbst in der Rolle des Lelio auftrat – war überschattet von einer niederträchtigen Kampagne: nationalistische Wagnerianer wollten die Oper missverstehen als Parodie auf die deutsche Romantik und störten die Aufführung. Karlsruhe hat bei Viardot also noch etwas gutzumachen …

Der Regisseur Thorsten Kreilos und der Ausstatter Marcus Stiefel-Dürr haben 2023 in unserer Reihe mit ihrer Inszenierung von Georg Büchners »Woyzeck« beeindruckt.

Text: Jörg Marschar

»Für Loïe!«

Eine multimediale und spartenübergreifende Hommage an die Illusionistin und Tänzerin Loïe Fuller

 

Sonntag, 9. November (2. Vorstellung), 19.30 Uhr, Jazzclub Karlsruhe

 

Musik von Komponistinnen wie Janet Beat, Mel Bonis, Lili Boulanger, Marthe Grumbach, Mathilde Kralik und Ruth Schönthal, Ethel Smyth u.a.

Slobodan Jovanović; Kompositionen, Uraufführung

Aglaia Bätzner, Musikalische Leitung, Klavier / Boris von Poser, Regie, Dramaturgie / Cornelia Brunn, Ausstattung / Charlotte Bell, Bewegung / Hélène Bleys, Jeannie Brie, Videoprojektionen, Nancy

Darstellerinnen: Aglaia Bätzner, Charlotte Bell, Sigrun Bornträger, Malika Reyad, Isabell Schmitt

 

Loïe Fuller war ein Ereignis. Jean Cocteau nannte sie »das Phantom einer Epoche«. Ihr gelang es, die technischen Errungenschaften 18 ihrer Zeit mit ihrem ganz persönlichen Tanzstil zu verbinden. Sie war besessen von Licht, experimentierte mit den verschiedensten Möglichkeiten und erfand nebenbei die Farbscheiben für Bühnenscheinwerfer. Sie arbeitete mit farbigen Lichteffekten und mit Projektionen auf die Stoffbahnen ihres Kostüms und tränkte sogar die Stoffe mit fluoreszierenden Salzen, um besondere Effekte zu erreichen. Und dafür konsultierte sie die Koryphäen ihrer Zeit – unter anderen auch Thomas Edison und Marie Curie. Sie lebte offen mit ihrer Lebenspartnerin, Gab Sorère, der sie auch alle Patente auf ihre Innovationen vermachte. Wenn es uns gelingt, auch nur ansatz­ weise die positive Kraft, den unkonventionellen Elan dieser zu Unrecht fast vergessenen Persönlichkeit dem Publikum zu übermitteln, ist uns etwas gelungen.

Text: Boris von Poser

Dieses Jahr feiern Karlsruhe und Nancy 70 Jahre Städtepartnerschaft!

Wir freuen uns über die Zusammenarbeit und den künstlerischen Beitrag von Hélène Bleys und Jeannie Brie aus Nancy zu diesem experimentellen Projekt.

 

 

Eintritt frei!